Was ist MSM und warum wird es so viel gefüttert?

MSM ist die Abkürzung für Methylsulfonylmethan. Es ist eine organische Schwefelverbindung, die in Pflanzen und allen Wirbeltieren natürlicherweise vorkommt. Reines MSM ist ein weißes, wasserlösliches Pulver. In Wasser aufgelöst entwickelt es übrigens einen leicht bitteren Geschmack, wodurch viele Pferde es z.B. in Mash oder Heucobs nicht fressen. MSM kommt u.a. in ausreichender Menge im Weidegras vor, sodass insbesondere in den Sommermonaten in der Regel kein Mangel beim Pferd zu erwarten ist. Ebenfalls ist es z.B. in Leinsamen, Bierhefe, Soja und Algen enthalten. Bei eiweißreicher Ernährung scheint der Bedarf an MSM also zunächst gedeckt zu sein – wenn wir hier an die Heuernte aus 2022 denken (flächendeckend sehr geringer Eiweißgehalt) könnte es also gerade in diesem Winter durchaus zu Engpässen gekommen sein. ⠀

Wie also schon gesagt, ist MSM eine Schwefelverbindung. Durch seine mikromolekulare Struktur (also eine geringe Teilchengröße) kann es sehr gut vom Pferd verstoffwechselt werden. Schwefel ist ein unverzichtbares Element des Stoffwechsels. Die Funktionen von Hormonen, Enzymen, Proteinen sowie die Strukturen von Knorpeln und der Haut (auch Haare und Horn) sind unmittelbar vom Gehalt an Schwefel(-verbindungen) abhängig. ⠀⠀

Zur Wirkung liegen bisher keine wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse vor. Vorliegende Studien stammen größtenteils aus dem Humanbereich. Wozu setzen wir nun also MSM in der Pferdefütterung ein? Zu den Haupteinsatzgebieten gehören Schmerzen, Entzündungen und Allergien – wobei auch diese Bereiche schon sehr vielfältig sind! Am häufigsten wird MSM bei Pferden wohl zur Unterstützung des Bewegungsapparates eingesetzt (z.B. bei Arthrose). Aber auch bei Verdauungsstörungen, Harnwegserkrankungen, zur Entgiftung oder zur Linderung allergischer Symptome findet MSM Anwendung. Abgesehen von Blähungen und Durchfällen sind beim Pferd bisher keine Nebenwirkungen bekannt. Menschen klagen unter der Einnahme über Kopfschmerzen, Übelkeit und Völlegefühl – Parameter, die beim Pferd kaum messbar sind. Dazu gibt es Hinweise darauf, dass ein Überschuss an Schwefel die Aufnahme einiger Spurenelemente wie Kupfer oder Selen hemmen kann. Hier gehen die Meinungen allerdings stark auseinander. Andere Quellen befürworten sogar die gleichzeitige Fütterung von MSM mit Mineralfuttermitteln, da MSM die Durchlässigkeit der Zellmembram und damit die Aufnahmefähigkeit der Nährstoffe verbessern soll.

Aus meiner Erfahrung kann ich berichten, dass ich bereits sehr gute Erfolge mit dem Einsatz von MSM bei Gelenkerkrankungen und Allergieproblematiken erzielt habe. Aus meiner Sicht rührt der „Hype“ um MSM daher, dass es sehr vielfältige Einsatzbereiche hat und dabei kaum Nebenwirkungen bekannt sind. Abgesehen von leichten Blähungen gab es auch aus meinem Kundenkreis bisher keine Hinweise auf weitere Nebenwirkungen. Die Dosierung spielt hierbei sicherlich eine Rolle: ich empfehle bei einem 500kg Pferd nicht mehr als 10g MSM pro Tag zu füttern.

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